Wer nach Japan reisen möchte, hat sich wahrscheinlich schon über günstige Reisemöglichkeiten informiert und ist dabei auf das Kapselhotel gestoßen. Die kleinen Hotelzimmer sind eine gute Gelegenheit, günstig durch das Land zu reisen und dabei gleichzeitig eine Kuriosität des Landes kennenzulernen.
Kapselhotels sind in letzter Zeit in aller Munde und auch weit über die japanischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Die kleinen Zimmer bieten den Luxus eines richtigen Hotels und lassen sich für kleines Geld anmieten – so zumindest soll es sein.
Wie Kapselhotels eigentlich funktionieren, welchen Luxus sie bieten und was man bei der Buchung alles beachten sollte, erfährst du in diesem Artikel.
Kapselhotels als Lösung zwischen Hostel und Hotel
Wir haben schön öfter in verschiedenen Kapselhotels übernachtet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Bezeichnung „Hotel“ nicht ganz zutreffend ist. Ein eigenes Bett und eine warme Dusche sind zwar im Preis mit inbegriffen, allerdings ähnelt das Kapselhotel eher einem Hostel.
Bucht man eine Übernachtung in einem Kapselhotel, bekommt man eine eigene Kapsel zugewiesen, die allerdings nicht abschließbar ist. Klamotten und Gepäck werden in einem eigenen Schließfach verstaut, für das man beim Check-in einen Schlüssel erhält.
Dusche und Badezimmer teilt man sich genau wie in einem Hostel mit allen anderen Gästen und muss in einigen Kapselhotels sogar Geld in die Dusche stecken, um sich mit warmem Wasser duschen zu können.
Alles in allem haben Kapselhotels also den Flair eines ganz normalen Hostels, mit dem kleinen Unterschied, dass die eigene Kapsel ein abgegrenzter Bereich ist und man mehr oder weniger alleine in seinen eigenen vier Wänden nächtigen kann.
Die meisten Kapseln bestehen aus Plastik
Die Kapseln, in denen man schläft, bestehen aus recht leichtem Plastik. Entsprechend hellhörig sind die Kapseln auch, so erschreckt man sich z. B. mal schnell, wenn ein Gast in der benachbarten Kapsel sich im Schlaf mit dem Arm an der Wand stoßt.
Da man sich den Raum, in dem die Kapseln stehen, oft mit 10-20 anderen Gästen teilt, muss man leider auch davon ausgehen, dass mindestens ein Drittel der Gäste schnarcht und die Nacht entsprechend unruhig wird. Wer also einen leichten Schlaf oder regelmäßige Einschlafprobleme hat, für den ist das Kapselhotel vielleicht nicht als Unterkunft geeignet.
Darüber hinaus müssen die Kapseln für die Zeit zwischen Check-out und Check-in (ca. 11:00 Uhr – 16:00 Uhr) für die Reinigung verlassen werden, weshalb Kapselhotels auch für die Ablage des Reisegepäcks nicht gerade geeignet sind. Möchte man sein Gepäck tagsüber im Kapselhotel stehen lassen, muss man sich daher erst mal an die Rezeption wenden und darum bitten, die Tasche im Schließfach zu lassen.
Kapselhotels sind teilweise teurer als normale Hotels
Und auch angesichts des Preises können wir nicht nur Gutes berichten. Für eine Übernachtung im Kapselhotel zahlt man im Durchschnitt 3000-3500 Yen, das sind umgerechnet rund 25-30 Euro.
Schaut man sich jedoch ein wenig im Internet auf Booking.com oder Rakuten Travel um, wird man schnell feststellen, dass man auch ganz normale Hotelzimmer in kleinen Budgethotels für diesen Preis finden kann. Auch für Reisende, die ihre Ausgaben möglichst gering halten wollen, gibt es daher durchaus ansprechendere Übernachtungsmöglichkeiten, wie z. B. die Übernachtung in einem Mangacafé.
Wer sich gerne in Abenteuer stürzt, sollte ein Kapselhotel ruhig mal ausprobieren – für einen längeren Aufenthalt sind solche Hotels aber nicht unbedingt geeignet.
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