Viele Sprachschüler und Langzeitreisende hegen den Wunsch, während ihres Japanaufenthaltes auf Wohnungssuche zu gehen und in einem Apartment mit eigenem Badezimmer zu leben. Neben Angeboten im englischsprachigen Internet ist der schnellste Weg die direkte Suche auf dem japanischen Wohnungsmarkt. Wie das funktioniert und wobei du darauf achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Trotz der vielen leerstehenden Wohnungen in Tokio kann sich die Suche nach einer Wohnung als Ausländer in Japan schwierig gestalten. Neben einigen Voraussetzungen, die man für eine eigene Wohnung erfüllen muss, kann sich auch die Kommunikation mit Vermieter oder Immobilienmakler als schwierig erweisen, wenn du die Landessprache Japanisch nicht beherrschst.

Zwar findest du auch im englischsprachigen Internet hin und wieder gute Wohnungsangebote, allerdings sollte dir bewusst sein, dass diese Angebot im direkten Vergleich zu Wohnungen auf dem japanischsprachigen Markt oft Nachteile haben. Entweder sind sie teuer, kleiner, oder älter. Selbstverständlich ist nicht alles schlecht, was auf Englisch angeboten wird – zumindest solltest du aber die Augen offen halten und immer zuerst hinterfragen, warum diese Wohnung für diesen Preis angeboten wird. Meistens hat die Wohnungssuche auf Japanisch aber Vorteile.

Wenn du dich dazu entscheiden solltest, dir eine Wohnung auf dem japanischen Wohnungsmarkt zu suchen, solltest du die folgenden Punkte und Hinweise aufmerksam durchlesen. Die gute Nachricht vorweg: Sollte dir der ganze Prozess zu aufwendig oder zu kompliziert vorkommen, kannst du als Teilnehmer unserer Japanprogramme auf unsere Hilfe zählen. Unser Team übernimmt für dich sowohl die Suche nach einer geeigneten Wohnung als auch die gesamte Kommunikation mit den Immobilienbüros, sodass du bis zum Vertragsabschluss bestens begleitet wirst.

Darf ich überhaupt ein Apartment in Japan anmieten?

Die Wohnungssuche erfolgt in Japan in aller Regel durch einen örtlichen Immobilienmakler. Wie auch bei Immobilienscout & Co. wirst du zwar auch im japanischen Internet viele Wohnungsanzeigen finden, allerdings führen diese nicht direkt zum Vermieter, sondern zu einem Immobilienmakler. Du solltest dich daher darauf einstellen, nie direkt Kontakt mit dem Vermieter zu haben, sondern lediglich mit einem Vermittler.

Um vom Immobilienmakler überhaupt einen Mietvertrag vorgelegt zu bekommen, verlangt man von dir meistens den Nachweis eines „Certificate of Eligibility“. Es handelt sich dabei um ein Dokument, welches Inhaber von Langzeitvisa – wie z.B. des Studentenvisums – vor ihrem eigentlichen Visumantrag bei den japanischen Einwanderungsbehörden erhalten. Als Teilnehmer unserer Japanprogramme kümmern wir uns um die Abwicklung des entsprechenden Antrags. Solltest du aber mit Touristenvisum oder Working Holiday-Visum nach Japan reisen, müsstest du dich eventuell darauf einstellen, bei der Wohnungssuche leer auszugehen und kein eigenes Apartment in Japan zu finden.

Mit einem Studentenvisum hast du übrigens trotzdem noch keinen Freifahrtsschein. Das letzte Wort hat bei einem Mietvertrag immer der Vermieter – und es ist leider eine Tatsache, dass viele Vermieter in Japan nur an japanische Staatsbürger vermieten und Ausländer es in der Realität schwierig haben. Wenn du bei einem örtlichen Immobilienmakler nachfragst, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein paar Apartments parat haben, die ausdrücklich auch an Ausländer vermietet werden dürfen. Stelle dich aber darauf ein, dass die Auswahl für dich nicht so groß sein wird wie für einen Japaner.

Worauf du bei der Wohnungssuche achten solltest

Wohnungssuche in Japan

Erfüllst du alle Voraussetzungen für eine eigene Wohnung und hast dich für die Wohnungssuche entschieden, hast du nun die Wahl, zu einem der unzähligen Immobilienbüros in ganz Japan zu gehen oder Kontakt über ein Wohnungsangebot im Internet aufzunehmen. Wohnungen findest du z.B. auf Websiten wie Suumo und Homes.

Auf folgende Punkte solltest du allerdings achten, wenn du deinen Plan durchziehst.

  1. Budget: Bevor du mit der Wohnungssuche beginnst, solltest du dein Budget festlegen. Die Mietkosten in Japan können je nach Lage stark variieren. Stelle sicher, dass du die monatliche Miete sowie zusätzliche Ausgaben wie Kaution und Maklergebühren berücksichtigst.
  2. Lage: Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend. Berücksichtige deine täglichen Pendelzeiten zur Schule und prüfe, ob die Umgebung deinen Bedürfnissen entspricht. Achte auch auf die Verfügbarkeit von Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Annehmlichkeiten in der Nähe. In Tokio sind Wohnungen in Hachiôji bspw. sehr günstig, allerdings ist die Fahrt bis ins Stadtzentrum weit und teuer, sodass du das eingesparte Geld letzten Endes für Verkehrsmittel zahlst.
  3. Größe der Wohnung: Japanische Wohnungen sind oft kleiner als in anderen Ländern. Überlege dir im Voraus, wie viel Platz du benötigst und ob die Wohnung deine Anforderungen erfüllt. Beachte auch die Anzahl der Zimmer und ob die Wohnung möbliert oder unmöbliert ist. Die meisten Wohnungen sind unmöbliert, weshalb du einplanen solltest, dich selbst um Futon, Tisch und Stuhl zu kümmern.
  4. Vertragsbedingungen: Lies den Mietvertrag sorgfältig durch und achte auf die Bedingungen, wie zum Beispiel die Mindestmietdauer, die Kündigungsfrist und die Regelungen zur Haustierhaltung. Stelle sicher, dass du alle Klauseln verstehst, bevor du den Vertrag unterschreibst.
  5. Nebenkosten: Denke daran, dass du dich um Nebenkosten wie Strom und Wasser selbst kümmern musst. Strom und Internet sind oft überhaupt nicht angemeldet und du musst dies selbst in die Hand nehmen, da deine Wohnung sonst dunkel bleibt.
  6. Sprachliche Herausforderungen: Wenn du kein Japanisch sprichst, kann bei der Wohnungssuche die Kommunikation mit Vermietern, Maklern und Behörden eine Hürde sein. Es kann hilfreich sein, einen Dolmetscher oder eine vertrauenswürdige Person mit Sprachkenntnissen zur Unterstützung hinzuzuziehen.
  7. Zustand der Wohnung: Besichtige die Wohnung persönlich, wenn möglich, um den Zustand der Immobilie zu überprüfen. Achte auf Schäden, Feuchtigkeit oder andere Mängel. Es ist auch ratsam, nach früheren Renovierungen oder Reparaturen zu fragen. Günstige Wohnungen sind oft älter und haben nicht den gleichen Standard wie bei uns in Deutschland und Österreich. Dies ist in Japan nicht unüblich und man kann damit durchaus leben, allerdings solltest du dir schon im Voraus darüber im Klaren sein.
  8. Kulturelle Unterschiede: Es ist wichtig, sich über die kulturellen Gepflogenheiten in Bezug auf das Wohnen in Japan zu informieren. Zum Beispiel können Lärmrichtlinien, Recyclingregeln oder andere Verhaltensweisen in japanischen Wohngebieten variieren. In Tokio gibt es je nach Stadtteil andere Richtlinien, die die Mülltrennung betreffen.

Solltest du dich nach all diesen Informationen doch lieber für eine WG oder eine Studentenunterkunft entscheiden, könntest du dir einigen Aufwand ersparen. Wenn das eigene Apartment trotz allem dein Wunsch ist, unterstützen wir dich bei der Wohnungssuche gern und übernehmen die Formalitäten für dich, sodass du dich stressfrei auf deinen Japanaufenthalt vorbereiten kannst.

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